Gestartet habe ich meine Reise am 4. November um 12 Uhr mit der Fahrt im Regionalzug nach Lindau. Ich dachte mir, dass am Sonntag sicher nicht so viele Leute unterwegs sein werden. Doch weit gefehlt. Der Zug wurde immer voller und in Bregenz waren es schon fast japanische Verhältnisse. Es fehlte nur noch ein Bediensteter, der die Fahrgäste in den Waggon hinein drückte.
In Lindau stiegen dann alle aus und zum Lindauer Jahrmarkt. Und ich ging gemütlich zum Zug nach Ulm. Dort angekommen hieß es Treppe runter, Treppe rauf um den ICE zum Frankfurter Flughafen zu erreichen. Das hat geklappt und so kam ich um 17:06 am Flughafen an. Nach dem Koffer einchecken hatte ich bis zum boarding um 20:15 noch Zeit etwas zu essen. Dann saß ich also tatsächlich im Flugzeug nach Japan. Der Flug nach Tokyo/Narita war größtenteils sehr ruhig.
5.11.
Nach einer Flugzeit von 10 Stunden 20 Minuten landeten wir um ca. 16 Uhr (Ortszeit) auf dem Internationalen Flughafen von Tokyo. Als nächstes durch die Einreisekontrolle mit Erkennungsfoto und Fingerabdrücke, den Koffer abholen, durch den Zoll und danach das Gepäck für den Inlandsflug nach Sapporo aufgeben. Jetzt holte ich noch die SIM Karte für mein iPhone ab und ging zu meinem Flugzeug. Doch der Abflug nach Sapporo verzögerte sich weiter, weil am Abend ein hohes Flugaufkommen herrscht. So mussten zuerst 10 Flugzeuge vor uns abheben, bis wir endlich an der Reihe waren. Nach einer Flugzeit von ca. einer Stunde landeten wir auf dem New Chitose Airport. Ich holte meinen Koffer ab, löste eine Fahrkarte an Automat und seitig in den Zug ein. Vom Bahnhof Sapporo zum Hotel Toyoko Inn nahm ich dann ein Taxi. Dort kam ich um 22: 30 Uhr an. Kurze Zeit später traf auch mein Bruder Lorenz im Hotel ein. Nach einer kurzen Begrüßung zogen wir uns in unsere Zimmer zurück.
6.11.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fuhren wir mit der Straßenbahn zum Mount Moiwa. Da das Wetter trüb und regnerisch wahr, fuhren wir mit der Seilahn nur bis zur Halbstation. Nach einem kurzen Rundgang fuhren wir wieder hinunter in die Stadt. Von der Endstation der Straßenbahn liefen wir vorbei am Oodori-park zum Bahnhof um unserer Railpässe auszulösen und die Züge für die nächsten Tage zu reservieren. Danach gingen wir zum Hotel zurück.
7.11.
Am darauffolgenden Tag stand unsere erste längere Zugfahrt bevor. Zuerst aber ließen wir unser großes Gepäck per Takkyubin nach Tokyo schicken und nahmen nur ein Handgepäck mit. Dann fuhren wir von Sapporo über Hakodate nach Aomori. Dort stiegen wir in eine kleine Regionalbahn um und fuhren nach Asamushi-onsen. Dort haben wir eine Nacht in einem modernen Ryokan verbracht. Also mit Tatamimatten im Zimmer, einen niedrigen Tisch, der nach dem Kaiseki-ryori (Mehrgängiges japanisches Menü) beiseite gestellt wurde um Platz für die Futons zu schaffen. Man schlief also auf dem Boden. Natürlich gab es auch ein Onsen (japanisches Bad) und das Frühstück an anderen Morgen war fast so reichhaltig wie das Abendessen.
8.11.
Nun hieß es Abschied nehmen von Bad Flachsdämpfer und wir fuhren wieder mit dem Regionalzug in Richtung Aomori. Dieses mal fuhren wir aber bis Shin-Aomori um den Shinkansen Hayate 20 nach Tokyo zu besteigen. Die letzten 81 Km von Hachinohe nach Shin-Aomori wurden erst im Jahr 2010 in Betrieb genommen. So benötigten wir für die 710 Km nach Tokyo-Ueno nur 3 Stunden 20 Minuten. Im Bahnhof Ueno stellten wir unser Handgepäck in den Koinrokkaa (Münzschließfach) und stürzten uns ins Großstadtgetümmel von Akihabara. Bei der Gelegenheit konnte sich Lorenz eine günstige Digitalkamera kaufen und führte ihn noch kurz im Animate (Manga/Anime Laden) herum. Danach fuhren wir weiter zum Senso-ji den berühmten Tempel in Asakusa. Nun ging es weiter zum Sky-Tree, dem neuen Aussichtsturm in Tokyo. Wir wollten mal schauen, ob wir vielleicht ohne Vorreservierung hineinkommen konnten. Keine Chance. Wir werden uns ein Ticket reservieren und in den nächsten Tagen wieder kommen. Nun fuhren wir zurück zum Bahnhof Uene, holten unser Gepäck aus dem Koinrokkaa und checkten im Superhotel Okachimachi ein.
Nach einer Pause gingen wir dann zum Abendessen in der Nähe.
Blick vom Mount Moiwa auf Sapporo
Diagramm des Seikan Tunnel zwischen Hokkaido und Honshu
Garten im Ryokan in Asamushi-onsen